Ich mach dann mal eine neue Kategorie auf, die ich Lese-Ecke nenne. Hier findet ihr in Zukunft alles rund um Buch und Lesen. Kommt nun in meinem Blog ja doch mal häufiger vor.
Heute möchte ich euch noch einmal bitten, dass mir jemand das „Reise-Buch“ „Alphavirus“ abnimmt. Die Idee sollte nicht hier bei mir sterben. Hier noch einmal die ganze Story: Mindsplint .Wer also fix mal die 100 Seiten lesen möchte, bitte unbedingt Adresse an mich schicken.
Heute habe ich das neue Buch von Sy Lengauer ausgelesen. Das ist ziemlich starker Tobak.

Vorab: Hier schreibt eine erstklassige Schreiberin. Eine die ihr Handwerk versteht. Hier stimmen die Sätze, die Dialoge sind sauber und spannend. Überhaupt – die Sprache zieht in die Geschichte hinein. So soll es sein.
Doch ihre Geschichten sind böse, dunkel, finster. So ist auch oft die Wahl ihrer Worte.
Sy schreit. Sie schreit davon, wie die Welt oft ist, aber nicht sein sollte. Sie klagt an mit heftigen Worten. Ihre Überraschungen sind nie gut, die Wendungen immer hin zum Finsteren. Nur einmal schreibt sie von Liebe: voller Verdacht, voller Angst.
Und dennoch kann man nicht aufhören zu lesen. Ich wollte duschen gehen, als ich das Buch aus der Hand legte.
Mit ihren Geschichten komme ich besser zurecht als mit den Gedichten. Die Gedichte sind wie laute Paukenschläge, die sich immer wiederholen. Immer wieder. Zu laut: ich habe es ja verstanden.
„Mottengedanken“ ist ein ungewöhnliches Buch. So schwarz wie sein Einband. Manchmal möchte man weinen. Manchmal es einfach zuklappen und nie wieder anfassen. Manchmal macht es ein schlechtes Gewissen: Ist so die Welt? Hätte man genauer hinsehen müssen? Es regt sich Widerstand. Sicher ist diese Welt auch so. Aber nicht nur so.
Ach Sy, ich hatte mir meine Welt gerade so schön gedacht. Trotz Pandemie. Und sie ist schön, diese Welt. Es passieren gute Dinge. Es gibt Happy Ends.
Ich werde das Buch sicher nicht noch einmal lesen. Aber da ist etwas in meinem Hinterkopf geblieben. Ein schwarzes Steinchen.