DAs ist Tag 30 der Buchchallenge und noch einmal lieben Dank an Blaupause 7, die diese tolle Idee hatte.
Ein Bildband zum Schmökern steht heute auf dem Plan. Da habe ich ein wunderschönes Buch. Eigentlich ein Abenteuerbuch, geht es doch um die großen Entdeckungen und Entdecker.
Das Buch zeigt uns, wie Stück für Stück aus den Informationen der Seefahrer, aber auch der Landreisenden, die Meere kartographiert wurden.
Ein Schiff war immer eine Investition. Nicht gedacht zum Entdecken, sondern um wirtschaftliche Erfolge herein zu segeln. Ob es sich da um Prisen handelte oder gleich um Seeräuberei oder darum Handelswege und Handelspartner zu finden.
Die Karten sind zauberhaft und laden zum Träumen ein. So viele liebevolle Details wurden eingearbeitet, das schon das Betrachten der Karte ein Abenteuer ist.
Leider ist der Text eher wissenschaftlich historisch und an manchen Stellen trocken zu lesen. Da hätte ich mir etwas anders gewünscht. Aber letzten Endes ist das ein sehr präzises Buch, dem es hauptsächlich um Korrektheit geht.
Dennoch eine lohnende Investition. Für Seefahrt und Meer und Karten und Geschichtsinteressierte auch ein tolles Geschenk.
Tag 29 der Buchchallenge und ich bin schon die zweite mit Celan. Myriade war schneller.
Sonja von Wildgans Weblog erwähnte irgendwann dieses Gedicht, ohne es ganz zu zitieren. Ich finde es so schön, dass ich das hier jetzt tue. Der Titel hat im Übrigen keinen aktuellen Bezug.
Corona
Aus der Hand frißt der Herbst mir sein Blatt: wir sind Freunde. Wir schälen die Zeit aus den Nüssen und lehren sie gehn: die Zeit kehrt zurück in die Schale.
Im Spiegel ist Sonntag, im Traum wird geschlafen, der Mund redet wahr.
Mein Aug steigt hinab zum Geschlecht der Geliebten: wir sehen uns an, wir sagen uns Dunkles, wir lieben einander wie Mohn und Gedächtnis, wir schlafen wie Wein in den Muscheln, wie das Meer im Blutstrahl des Mondes.
Wir stehen umschlungen im Fenster, sie sehen uns zu von der Straße: es ist Zeit, daß man weiß! Es ist Zeit, daß der Stein sich zu blühen bequemt, daß der Unrast ein Herz schlägt. Es ist Zeit, daß es Zeit wird.
Es ist Zeit.
Paul Celan
Zitiert aus dem 1952 veröffentlichten Gedichtband Mohn und Gedächtnis – Paul Celan zum 100. Geburtstag bzw. 50. Todestag in diesem Jahr.
Celan Gedichte zu interpretieren fand ich immer schon extrem schwierig. Es verlangt zumindest eine Menge Kenntnis seines Lebens und seiner Denkweise. Ich mag einfach die Melodie der Wörter und die oft so ungewöhnliche Verwendung und unerklärlichen Bezüge.
Sicherlich sind Teile dieses Gedichtes eine Liebeserklärung an Ingeborg Bachmann. In seinem Brief vom 20. Juni 1949 schreibt Celan an Ingeborg, er möchte, „daß niemand außer Dir dabei sei, wenn ich Mohn, sehr viel Mohn, und Gedächtnis, ebensoviel Gedächtnis, zwei große leuchtende Sträuße auf deinen Geburtstagstisch stelle“.
„Es ist Zeit, dass der Stein sich zu blühen bequemt, dass der Unrast ein Herz schlägt“ ist für mich ein Lied, das meiner Sehnsucht gerade gut entspricht.
Eine Buchheldin meines Herzens ist sicher Karen Blixen aus „Out of Africa“.
Ihre Geschichten zeugen von einer tiefen Einfühlsamkeit und auch Faszination für die Menschen und ihre Lebensweise in Kenia. Ihre stille Beharrlichkeit mit der sie sich um ihr Wohlergehen kümmert, lässt auch unter schwierigen Umständen nie nach.
„The introduction into my life of another race from mine, in Africa became to me a mysterious expansion of my world. My own voice and song in life there had a second set to it, and grew fuller und richer in the duet.“
Mehr als Glück oder Erfolg bindet sie eine tiefe Liebe an Afrika: an das Land, die Tiere, die Menschen.
Sie beerdigt eine große Liebe, Denys Finch Hatton, in den Ngong Bergen, an deren Fuß ihre Farm lag. Ihr Leben blieb blass, nachdem sie Afrika verlassen hatte.
Ihre Erinnerungen in „Out of Africa“ und „Shadows on the Grass“ sind ihre Hommage die größte Liebe ihres Lebens: Afrika.
Auch in diesem Fall setzt der Film völlig andere Schwerpunkte als das Buch, welches sich intensiv mit den Geschichten einzelner Menschen in Kenia auseinandersetzt. Im Film hingegen nehmen Beziehungsprobleme und Love Story einen viel größeren Teil ein.
Aber vielleicht wird nur so dieser Film daraus, der ansonsten so vieles richtig macht und wunderschöne Bilder zeigt.
Und so bin ich auch bei dieser Frage der Buchchallenge von blaupause 7 wieder in Afrika gelandet. Man sagt: Wer einmal in Afrika war, der wird es hassen oder lieben, etwas anderes lässt dieser Kontinent nicht zu.
Die BuchChallenge fragt heute nach einem vertonten Werk, wie Hörbuch oder Hörspiel.
Auf den ersten Teil der Frage mag man noch mit der Oper „Tosca“ antworten oder dem Musical „Phantom der Oper“, bei dem zweiten Teil steige ich aus.
Ein Buch, das ich als Hörspiel hören möchte? Oder als Hörbuch?
Oh Mann, ich habe auf meinen tausenden Autobahnkilometern so viele Hörbücher gehört. Und wir wissen ja alle, das zu einem guten Hörbuch ein tolles Buch und ein toller Sprecher gehören. Und da kann das eine, wenn es nicht stimmt, schon mal das andere überstrahlen.
So lange meine Augen mitmachen, bevorzuge ich im Leseprozess ein Duo: das Buch und mich. Aber im Auto z.B. ist die zweitbeste Lösung Hörbuch immer akzeptabel statt mehr Musik und das achte Mal Nachrichten.
Also – was war die Frage: ein Werk,das ich gerne vertont hätte? Jedes gute Buch aus meinem Interessenbereich, aber nur dann, wenn ich zum Lesen nicht komme.
An diesem Tag der BookChallenge soll es um einen Reiseführer gehen, der zu einer Reise angeregt hat. Mir geht es wie vielen anderen, deren Artikel schon online sind. Ich kaufe Reiseführer erst, wenn ich mich für ein Reiseziel entscheiden habe. Und das heute auch nicht mehr. Online sind die Informationen viel aktueller.
Also fasse ich die Frage einmal weiter und nenne ein Buch, das mich veranlasste, auf einer Reise etwas Bestimmtes zu tun. Ein Reiseführer ist es aber auch nicht.
Eines noch dunstigen Morgens im Lower Zambesi National Park in Zambia stießen wir auf eine der wenigen überlebenden Gruppen von Painted Hunting Dogs. Ich war auf der Stelle fasziniert von diesen Tieren. Man kann sie hässlich nennen, aber schon während dieser kurzen Beobachtung am Riss konnte man ihr extrem gruppenorientiertes Sozialverhalten beobachten. Heute gibt es nur noch wenige Rudel, vielleicht 5000 – 6000 der Hunde im ganzen südlichen Afrika.
Zurück daheim kaufte ich mir den Bildband „Running Wild“ Dispelling the Myth of the African Wild Dog, der mich veranlasste, die Gruppe in Zambia noch einmal zu besuchen. Was für mich ungewöhnlich war, wollte ich doch so viel wie möglich von Afrika sehen und immer eine andere Stelle besuchen.
Nach einer abenteuerlichen und langen, langen Anreise, die vom Großflugzeug über Kleinflugzeug, Jeep und Fußweg führte, landeten wir in einem kleinen Zeltcamp direkt am Ufer des Zambesi. Hier bestimmten noch die Elefanten, wann es Essen gab. Nämlich dann, wenn es ihnen zu langweilig wurde, das Küchenzelt zu belagern.
Ein Campbild von einer anderen Zambia Reise, aber genauso ging es in Potato Bush auch zu. Heute sind alle diese Camps viel exklusiver als damals. Man schlief im geöffneten Zelt und sah, spürte und hörte die Wildtiere an sich vorbei ziehen. Das Klack-Klack der Büffelhufe auf der Betonplatform verschlägt einem dann doch den Atem.
10 Tage suchten wir dann mit einer Gruppe Studenten, die die Wild Dogs für ein Projekt beobachteten, nach den Tieren. Wir hatten das Glück an sieben Tagen eine Sichtung zu haben und viel zu sehen und zu lernen. Die Tiere sind sehr sozial, jagen gemeinsam und sind dabei sehr erfolgreich. Sie kümmern sich um alte und kranke Tiere und ziehen den Nachwuchs gemeinsam in der Gruppe groß.
Es waren noch die Zeiten von Papierbildern. Sie sind über viele Umzüge hinweg verloren gegangen oder verblichen.
Bereut habe ich die Entscheidung nie. Die Busch Camps am Zambesi hatten etwas Magisches. Hier trafen sich Fotografen, Wissenschaftler, Globetrotter und Afrikafans auf Safari. Nyamiyami der Flußgott des Zambesi, der Schlangengott, der in Hungerzeiten von seinem eigenen Fleisch lebt, erscheint in den Träumen der Ruhenden und nimmt jede Nacht ein Stück mehr von ihnen in Besitz. So ging es mir auch.
Ich kehrte noch öfter an den Zambesi zurück. Die Afrikareisen hörten auf als wir die Flußbootreise zu Jane Godalls Schimpansencamp in Gombe wegen immer stärker werdender Unruhen abgesagt haben. Manchmal muss man in Afrika sehr tapfer sein, vor allem, wenn man unorganisiert, ohne eine Gruppe unterwegs ist. Dabei zählen nicht angreifende Elefanten, sondern eher Grenzübertritte und das Nichtvorhandensein von Straßenkarten zu den gefährlichen Abenteuern. Ich habe den Kontinent seit der damaligen Unruhen nicht mehr betreten. Die typischen Touristenattraktionen interessieren mich nicht. Ich habe ein anderes Afrika erlebt. Gesehen habe ich jedes Land südlich des Äquators außer dem Kongo und Angola und die Urlaubsländer an der nördlichen Küste.
Habe ich jemals ein Buch wegen des Klappentextes gekauft? Schon oft. Auf den Sonderangebotstischen lasse ich mich durchaus davon leiten.
Vor Jahrzehnten hat mich folgender Klappentext zu Hannah Green alias Joanne Greenberg geführt.
Janice und Abel können sich nur durch Gesten miteinander verständigen. Sie leben in einer Welt ohne Töne. Welche Schwierigkeiten und Demütigungen sie durch ihre Umwelt erleben und welche Freude und Schmerzen mit ihren gesunden Kindern, von ihrer Armut und ihrem Lebenswillen erzählt dieser mitfühlende, authentische und ungewöhnliche Roman. (Äh, so steht der Satz da.)
Gebärdensprache hat mich schon immer fasziniert. Also kaufte ich dieses Buch. Und las alle weiteren von Hannah Green. Wie ihr berühmtestes: Ich habe dir nie einen Rosengarten versprochen, ein Roman über eine 16jährige Schizophrene.
Oft erzählt sie von Menschen am Rande oder jenseits des Normalen, immer einfühlsam, immer uns eine Welt zeigend, die für uns nicht wirklich vorstellbar ist. Und sie zeigt, wie deren Welten mit unseren Anforderungen an Anpassung kollidieren.
Viele ihrer Bücher sind auf Deutsch gar nicht mehr zu bekommen. Die meisten erschienen bei Rowohlt. Lesen sollte man auf jeden Fall den „Rosengarten“.
Was ich angefangen habe, halte ich durch. Aber die Buch Challenge sollte mich lehren, so etwas nicht wieder zu tun.
Ich habe oft mehrere Beiträge auf Halde geschrieben, um einen Tag „schreibfrei“ zu bekommen. Ab und zu mache ich noch was anderes als bloggen. Ich lese voller Erstaunen die oft täglichen und ausführlichen Veröffentlichungen anderer Blogger und frage mich: wie? Wie kriegen die das hin? Ok, zugegebenerweise ist Quantität häufig nicht gleich Qualität.
Zurück zur Challenge. Ich finde, die Fragen werden auch zäher. Ist ja echt auch nicht einfach, 30 sinnige Fragen zum Thema Buch lesen zu finden. Viele Fragen haben mächtig viel Spaß gemacht, weil man in Bücherschrank und Kopfschrank mal wieder rausgekramt hat, was man alles so gelesen hat. Dafür noch einmal Dank an Blaupause 7.
Heute also zum Thema, welches Buch ich gerne verfilmt sehen würde.
Keines. Für mich kann ein Film nie tragen, was ein Buch erzählt. Ein Buch zu lesen, ist für mich pures Kopfkino. Das geht bis in Details von Farben und Gerüchen. Jeder Film muss mich enttäuschen. Am schlimmsten, wenn er das Buch ganz anders interpretiert als ich. Das steht Film gegen Film.
Es gibt ein paar geniale Filmemacher, die ein Buch nur als Vorlage benutzen und etwas ganz eigenes daraus machen. Das finde ich zulässig und oft sehr sehr gut.
Ich mach jetzt hier Schluss. Muss mich noch um die Fragen von morgen und übermorgen kümmern. Muss mich sputen.
Einen Film, der mir besser gefiel als die Buchvorlage:
„Die Farbe Lila“ ist ein Buch, das ich nach dem Film gelesen habe.
Die Story ist hart. Das Buch schildert sie in Form von Tagebucheinträgen eines einfachen Mädchen, das der Sprache nur einigermaßen mächtig ist. In der deutschen Übersetzung kommt das merkwürdig über und transportiert mehr Elend als als Emotion.
Der Film setzt sehr auf Emotionen, um diese Story an ein breiteres Publikum zu transportieren. Die Story ist nicht weniger hat und wird von machtvollen Bildern unterstützt.
Natürlich läuft das alles auf eine Bewältigungsgeschichte hinaus und steuert auf ein Happy End zu.
Aber vielleicht hinterlässt die Bildergeschichte bei einem weinenden Publikum einen prägenderen Eindruck als die für mich unglückliche Sprache des Buches.
Heute kann ich gleich zwei Fragen auf einmal beantworten: die nach meinem Lieblingscomic und die nach einem albtraumhaften Buch. (Tag 21 und 22)
Wusstet ihr, dass man Albtraum auch Alptraum schreiben kann. Hey, das ist doch mal eine tolle Rechtschreibregel: Mach, was du willst!
Ich habe nicht einmal als Kind Comics gelesen, vielleicht mal ein paar im Fernsehen gesehen. Denen konnte man in den Anfangszeiten des Fernsehens und zu Zeiten der eifrigen Walt Disney Zeichenfabrik kaum entgehen.
Als Erwachsener: schon gar nicht. Nicht mal Asterix fand ich so richtig witzig. Und Filme gucke ich immer noch nicht: weder Disney noch Anime. Obwohl ich zugeben muss, das die Sache mit dem Koch und der Maus …
Und ich erinnere mich an kein Buch, das mir einen Albtraum verursachte (Darf ich auch oben Alp und unten Alb schreiben? Oder ist das zuviel Freiheit?).
Aber vielleicht kann ich das Ganze so zusammen führen.
Traum:
Ich saß in einer Holzhütte mit dem Rücken zur Wand, das Licht war schummrig und ich fürchtete mich. Ich wartete auf irgend etwas. Plötzlich krachte es gegen die Tür, sie flog auf und draußen stand eine 4 Meter große Mickey Mouse in roter kurzer Hose mit Hosenträgern und polterte mich an: „Wir sind die Heiligen Drei Könige und bringen das Nilpferd. Wohin nun damit?“
Gottseidank endete der Traum hier, da ich schweißgebadet aufwachte.
Heutiges Thema der BookChallenge ist ein Buch mit „besonders schöner“ Gestaltung.
Was ist schön? Diese hier ist bemerkenswert, unterstützt das Thema und zeugt von Verständnis des Dargestellten.
Mein Bildhauer der Moderne – korrekter: der Postmoderne – ist sicherlich Igor Mitoraj. Seine monumentalen Figuren, angelehnt an das Klassische, sind alle unvollendet, zerstört, zerbrochen, gezeichnet.
Und sie sind im klassischen Sinne schön. Wer einmal seine Skulpturen im Freien gesehen hat, wird sich dem Bann kaum entziehen können.
Der Bildband über Igor Mitoraj punktet nicht nur über die Aufnahmen, die die Idee seiner Werke wundervoll einzufangen vermögen, sondern auch über die ausgesprochen puristische SchwarzWeiß Gestaltung. Ich mag keine Negativschrift, hier aber passt sie perfekt und unterstützt die Werkpräsentation.
Zu Igor Mitoraj, zitiert aus Wikipedia: Das Hauptthema von Mitorajs Skulpturen war der menschliche Körper, seine Schönheit und Zerbrechlichkeit, und die tieferen Aspekte der menschlichen Natur, die unter dem Einfluss von Zeit und Umständen dargestellt wurden. Er orientierte sich an klassischen Werken von Michelangelo und Antonio Canova und griff gern auf Gestalten der griechischen und römischen Mythologie zurück. Es finden sich wiederkehrende Themen wie Ikaros, Tyndareos, Centauro, Eros, Mars oder Gorgona. Durch gezielte Beschädigung der Oberfläche mit Rissen oder ganz weggelassene Teile einschließlich häufig leerer Augenhöhlen zeigte Mitoraj die Unvollkommenheit der menschlichen Natur und die leichte Verwundbarkeit des Menschen. Mitorajs Stil, die Interpretation der Antike in Verbindung mit klaren Akzenten der Moderne, ist zu einem weltbekannten Markenzeichen seiner monumentalen Kunst geworden
„Wir leben jetzt glücklich in einem sehr alten Land, wo Maßliebchen aus den Mündern längst toter Männer wachsen und Rosen aus den Lenden heiliger Jungfrauen, die nie ein Kind geboren haben – und das sind schönere Epitaphe als die, die man auf Grabsteinen liest. Für Ruarri den Wolf wird es keine Rosen geben, denn er ist verbrannt, und was von ihm geblieben ist, hat man auf Grund einer verstaubten gesetzlichen Bestimmung in der Morrisonschen Familiengruft unter einem Granitstein beigesetzt.
Aber es gibt ein Epitaph – dieses Buch –, und es ist in liebevoller Erinnerung an ihn geschrieben. Dies sind die Worte, mit denen es schließt:
Ich vermisse dich, Bruder Wolf. . . Gott, wie ich dich vermisse.„
Wir sind in Tag 17 der BookChallenge. Das hier ist ein Buch eines meiner Lieblingsschriftsteller.
Ein Schriftsteller reist zu den abgelegenen, windgepeitschten Inseln der Äußeren Hebriden Schottlands, um Ruhe zu finden. Aber sein Treffen mit zwei Fremden vervollständigt ein Dreieck, das eine Geschichte von Wahnsinn und Terror auslöst. Der Sommer des Roten Wolfes ist eine abenteuerliche Erzählung in einer rauen Landschaft. Sie hat wirklich alles, was ein Abenteuer braucht. Und natürlich Schottland, die Highlands und die Inseln – und vor allem natürlich Schottland.
„Das Gestern war ein zugeklapptes Buch, weil morgen ein neuer Tag war und wir dann wieder einander fremd wären. Und es war nur gut, daß wir beide nicht ahnten, was Muirgin, die schaumgeborene Zaubergöttin der Kelten, in unser beider Schicksal webte.
Was sie an jenem Tag für uns webte, war schlicht und schön. Wenn Zauber dabei war, dann war er heilsam für mich. Da war die Musik fremder Namen: Morvich und Auchtertyre, Balmacara und Luib, Sligachan und Kansaleyre. Da lag das schwarze Boot auf einem Kieselstrand, und fünf Meilen im Umkreis war kein Mann, keine Frau, kein Kind zu sehen; da war der alte, der uralte Mann, der bis zu den Knien in einem Forellenbach stand und seine Angel so feierlich auswarf, als sei es ein heiliger Ritus; da waren die Cuilliens, hoch und majestätisch, erloschene Vulkane aus der Zeit der Sintflut; da waren der goldene Blasentang, der wie ein Teppich auf den schwarzen Felsen unterhalb der Gezeitenmarke lag, und die Schwärme weißer Möwen über den weißen Häusern am Ufer. Da war die Frau, die das gemähte Gras umdrehte und zu Puppen häufte; da war die Herde schwarzköpfiger Schafe mit ihrem Hirten, der sie über die Straße trieb, während wir anhielten, damit er sie überqueren konnte. Und überall war dort Heide und grünes Moos und manchmal eine Holzbude und hin und wieder riesige Felsbrocken, die ein Gletscher dort hinterlassen hatte.„
Morris West war einer der großen Geschichtenerzähler des 20. Jahrhunderts. Er schrieb 28 Romane, von etlichen gibt es eine Filmversion.
Ich habe sie alle gelesen und kann sie alle empfehlen. Der Salamander, Des Teufels Advokat, In den Schuhen des Fischers, Der Turm von Babel, Nacktes Land, Die Gaukler Gottes.
Aber dieses – Der rote Wolf – ist vor allem für Schottlandfans eine absolute Empfehlung.
Manche Fragen der BookChallenge nerven. Wer denkt schon gern über Bücher nach, die er nicht mag. Und schreibt dann darüber auch noch einen Artikel?
Woran erkenne ich, dass ich ein Buch nicht mag – egal aus welchem Genre?
Es landet alsbald im Papierkorb.
Es wandert – aufgeschlagen oder mit Knick in der Seite tage- oder sogar wochenlang durch die Wohnung.
Es wir nicht ausgelesen.
Es hat praktisch auf jeder Seite einen Weiterlesen Knick.
Das passiert in höchstens 10 % aller Fälle. Meist finde ich etwas zugunsten des Buches und es wird zumindest zu Ende gelesen.
Und ich kaufe Bücher nicht nach Titel. Und bei Rezensionen habe ich ein ziemlich gutes Gespür. Meine Vorauswahl ist recht gut.
Und nein – nein, nein, nein – mir fällt jetzt gerade kein Buch ein, dass ich nicht mag.
Was auch nervt: mein Stromanbieter hat für morgen von 8.00 – 16.00 eine komplette Stromsperre für meine Straße angekündigt.
Heißt – da muss man erst mal nachdenken -:
Kein Computer, kein WLAN, kein Telefon, kein Kaffee, keine Warmwasser, kein Haarefönen, angetaute Tiefkühlkost – eine Truhe voll zum alsbaldigen Verzehr … Eier kochen kann ich, mein Herd läuft auf Gas. Und wenigstens müssen keine 60 Kühe gemolken werden.
Also stelle ich diesen Artikel mal jetzt ein und begebe mich auf die Überlebensspur in die stromlose Wildnis.
Ist schon überdenkenswert wie abhängig wir mit unserer Lebensführung sind. Brunnen und Generator sollten eigentlich das Mindeste sein.
Am 14. Tag der Bookchallenge, also heute, geht es um eine Buchreihe, die man komplett gelesen hat. Da es morgen um eine Buchreihe geht, die mehr als drei Bände hat, kann ich heute gleich beide Fragen beantworten.
Also als erstes muss ich hier jetzt wohl endlich zugeben, dass ich mich über zwei Jahrzehnte meines Lebens fanatisch mit SciFi beschäftigt habe. Perry Rhodan habe ich nie gelesen. Aber natürlich sämtliche Klassiker, alle Lems, Dicks und auch einige komplette Reihen. Dazu gehören z.B. die Bücher des Wüstenplaneten, alle Romane von Marion Zimmer Bradley, Ursula K. Lequin und – hier zu besprechen – Anne McCaffreys Drachenreiter Zyklus, der zwanzig Bücher umfasst.
Pern, die Welt der Drachenreiter, entstand nicht auf dem Reißbrett. Es begann mit einer Kurzgeschichte, dann einem Buch, das aber gar nicht weiter geführt werden sollte, dann zwei weiteren Bänden usw. usw.
Die ökologischen und gesellschaftlichen Gegebenheiten und Entwicklungen sind deshalb nicht immer konsequent und stringent, dafür ist Anne McCaffrey eine tolle Geschichtenerzählerin, die einem immer bei der Stange hält.
Was könnte einem Drachenliebhaber also Besseres passieren als eine ganze 20 Buch lange Serie.
Erste menschliche Siedler nahmen den Planeten Pern in Besitz, siedelten die von der Erde mitgebrachten Delfine im Meer an und unternahmen sogar erste Versuche, die kleinen Echsen, die auf Pern lebten und die sie Drachen nannten, so zu verändern, dass sie intelligenter werden. Hunderte Jahre nach der Erstbesiedelung kam es zur Katastrophe: Ein wandernder Planeten, der rote Stern, der Pern in unregelmäßigen Abständen gefährlich nahe kommt stößt Sporen aus, die sich in der Atmosphäre Perns zu langen Fäden entrollen, die sich wiederum in den Boden bohren und alles verbrennen, womit sie in Berührung kommen. Die Kolonien gingen in Flammen auf, und viele der Siedler starben im sogenannten Fädenfall.
Allerdings bemerkte einer der Wissenschaftler, dass die kleinen Eidechsen ein bestimmtes Mineral fressen, das ihnen erlaubt, Feuer zu spucken, mit dem sie die Fäden zerstören können, ehe sie die Oberfläche erreichen. Die Menschen beschlossen, sich das zunutze zu machen, indem sie die Drachen größer und intelligenter machten, bis sie am Ende sogar eine telepathische Begabung entwickelten. Zusammen mit ihren menschlichen Reitern sollten sie in Zukunft die Siedler vor den Fäden schützen.
Wie es weiter geht, könnt ihr im Drachenreiter Zyklus lesen.
PS: Ich habe mich schon vor etlicher Zeit von meiner 3000 Bücher umfasssenden SciFi Bücher Sammlung getrennt. Sie hat im Übrigen – gut durchsortiert wie sie war – auch noch eine Menge Geld gebracht.
Wie schon mal dargestellt, bin ich jemand, der sich von dem meisten gelesenen Büchern trennen kann. Es kommen immer so viel nach, die noch gelesen werden wollen.
Hiermit erledige ich gleich zwei Fragen der Book Challenge und habe mir so einen freien Tag erkauft.
Ein Genre, das ich überhaupt nicht mag, sind Horror- oder Gruselromane. Auch solche Filme mag ich nicht. Ich hasse es, vor dem Fernseher zu sitzen und mich ständig über Sachen zu erschrecken, die ich eigentlich erschreckend banal und trivial finde. Gruselig!
Gottseidank keine Regel ohne Ausnahmen. Mit einigen Stephen King Romanen kann ich mich sehr wohl anfreunden.
Ich mag es, wenn der Horror sich aus dem völlig Normalen heraus entwickelt und es keine Dämonen und Ungeheuer braucht als unseren eigenen, um es zum Schlimmsten kommen zu lassen. Needful Little Things, ich glaube der deutsche Titel heißt – In einer kleinen Stadt – ist dafür ein Beispiel.
Gelesen habe ich hingegen mit Hingabe: The Stand – das letzte Gefecht. Ich mag Dystopien und diese ist mega spannend. Das Werk ist definitiv episch. Und damit entledige ich mich der Aufgabe von Tag 19, denn die im Jahr 2016 erschienene Neufassung hat über 1700 Seiten. Überdies hochaktuell, da die Bevölkerung von einem Grippevirus ausgerottet wurde.
Die 30dayBookChallenge ruft heute nach einem Buch aus einem anderen Kulturkreis. Dieser Roman spielt nicht nur in einem anderen Kulturkreis sondern zeigt darüber hinaus den Zusammenstoß zweier Kulturen.
Neben all der großen und geschichtsbestimmenden Politik zeichnet James Clavell hier eine Kultur, die aus völlig anderen Wurzeln stammt und von vielen uns Europäern fremden Werten beherrscht wird.
Und er erzählt, was geschieht, wenn Welten aufeinander prallen. Natürlich ist es dabei auch ein wundervoller Schmöker, ein Abenteuerroman inklusive romantischer Liebe …
Aber wer sagt, dass wir Wissen nicht gerne gut verpackt genießen?
Gibt man einfach „Shogun“ bei Google ein, so erfährt man als erstes etwas über eine amerikanische Fernsehserie. Auf Amazon findet man eine Buch-Rezension, die da heißt: Für Fans der Serie ein Muss! Ach so rum läuft das jetzt!
Plötzlich fühle ich mich alt und einsam. Gottseidank habe ich ja euch, die Teilnehmer an einer Bücher Challenge. Aber wie viele sind wir noch?
PS: Noch schnell nur aus der Erinnerung diese wundervoll, grausige Szene, in der er Hauptakteur einen Fasan jagt und ihn zum Abhängen auf die Veranda? hängt. Der gesamte japanische Haushalt steht ob dieser Obszönität Kopf. Derjenige – der Koch? – der sich schließlich bereit erklärt, den Fasan zu entfernen, stürzt sich hinterher in sein Schwert, weil er einem Befehl des Herrn nicht gehorcht hatte.
Ein Buch, das ich empfehlen würde? Mehr als das! Ihr müsst es lesen!
Es ist ein Buch, um zu weinen, zu staunen, ungläubig zu sein, fasziniert, verwirrt, versessen. Es ist ein Buch über das Menschsein und wie weit es gehen kann.
Kindheitsbuch: Die Höhlenkinder Tiertitelbuch: Der Pferdeflüsterer Zahl im Titel-Buch: Hausschatzkalender für die katholische Familie 1931 Grünes Cover Buch: Thorwald: Die Patienten Wollte-eigentlich-lesen-Buch: Keines Biografie: Irving Stone: Michelangelo Andere Epoche: Charlotte Bronte: Jane Eyre Zeitverschwendung:„Akzeptieren, was ist“: von RosettePoletti
Heute soll es nun um ein Buch aus meinem Lieblingsgenre gehen. Habe ich so etwas überhaupt? Ein Lieblingsgenre? Na gut, hier ist eines von mehreren.
Da wäre es zumindest einmal der Roman. Und als Untergruppe sicher Thriller oder Krimi. Und da dann wieder Gerichtsdramen. Und dann sind wir schon bei Grisham.
Dann werde ich nörgelig. Viele Grishams sind für mich nicht des Lesens wert. Andere gehen mir echt ans Herz.
Dazu gehört „Die Anklage“. Hier geht um eines der wirklich finsteren und nicht beendeten Kapitel in der Geschichte der USA. Dem Oberflächenabbau von Kohle besonders in West Virginia, gekrönt durch etwas, das sich Mountaintop Removal nennt.
Da wird einfach eine gesamte Bergkuppe abgesprengt, der Abraum in die Täler gefüllt und die Kohle im günstigen Tagebau gefördert. Was zurückbleibt ist ein Wüste. In Google Earth ist das zu sehen: 500 Bergkuppen gesprengt, Täler verfüllt, Flüsse auf einer Länge von mehr als 3000 Kilometer verschüttet, etwa 7000 Quadratkilometer Wald gingen verloren.
Foto:Flashdark
Aus dem Abraum der Förderung sickert schwermetallvergiftetes Wasser ungefiltert in die wasserversorgenden Flüsse. Die Krankheitsraten sind höher als irgendwo anders. Krebs- und Missbildungsraten extrem hoch.
Die von Präsident Obarak vorangetriebene Säuberung und zwangsweise Renaturierung ausgebeuteter Gebiete ist kostenintensiv. Und die Bewohner und Politiker der Region unterstützen trotz hoher Krankenraten diese Pläne nicht. Es gibt keine andere Arbeit in der Region. Wahrscheinlich hat Trump derweil all diese Anstrengungen sowieso rückgangig gemacht.
Natürlich wird auch hier wieder der Kampf David gegen Goliath beschrieben, ein einsamer Einzelkämpfer gegen die Anwaltshorden der Firmen. Aber die Beschreibung der Naturkatastrophe und der Machtverhältnisse dort haben all meine Empörung aktiviert.
Lesenswert: John Grisham: Die Anklage
Vielen Dank Ulrike von Blaupause7, von der die Aufgaben für diese Challenge stammen und die auch eine Teilnehmerliste führt
Genau das sollte man manchmal eben nicht tun. Dieses Büchlein hat mich geradezu böse gemacht und ist dementsprechend mit viel Schwung in der Papiertonne gelandet.
Ich stehe sowieso nicht auf Selbsthilfe Bücher. Aber irgendwie hatte irgendwer dieses Buch als klar, warmherzig und weiß nicht was noch beschrieben, deshalb kam es mit auf die große Bestell-Liste.
Es geht darum zu akzeptieren, was ist. Loslassen können. Sein eigenes Denken verändern. Achtsamkeit. Und so weiter … ihr wisst schon. Zu all diesen Dingen kann kann man in den Basiswerken der Esoterik wichtige und bedenkenswerte Dinge finden.
Nicht in diesem Büchlein. Der süßliche Einband hätte mich schon misstrauisch machen sollen. Es gibt in diesem Buch so absolut nichts Neues zu finden zu den o.g. Themen. Alles wird nur wiedergekäut.
Ich empfand es als ausgesprochen seicht, in der Sprache plump belehrend. Willkürlich herausgegriffene Themen, Einzelbeispiele, die oft nicht mal aufs Thema passen.
Wer sich hier Hilfe verspricht: das ist als wolle man ein bereits einmal benutztes Kinderpflaster auf eine klaffende Kopfwunde kleben.
Bitte nicht kaufen: „Akzeptieren, was ist: Loslassen und inneren Frieden finden (Achtsam leben)“ von RosettePoletti
Kindheitsbuch: Die Höhlenkinder Tiertitelbuch: Der Pferdeflüsterer Zahl im Titel-Buch: Hausschatzkalender für die katholische Familie 1931 Grünes Cover Buch: Thorwald: Die Patienten Wollte-eigentlich-lesen-Buch: Keines Biografie: Irving Stone: Michelangelo
Heute gilt es, ein Buch aus einer anderen Epoche auszuwählen. Was genau ist eigentlich eine Epoche? Um da ganz sicher zu gehen, greife ich mal weiter zurück und wähle einen Klassiker: Charlotte Brontes Jane Eyre. Das Buch habe ich als Teenager gelesen und fand es faszinierend, gerade weil es eine mir in jeglicher Hinsicht fremde Welt schilderte.
Dann habe ich es erst einmal vergessen, bis ich auf eine Verfilmung stieß.
Es war eine ältere Verfilmung, die mir aber sehr gefiel und ich erinnerte mich zum ersten Mal wieder an das Buch. Ich habe nachgeschlagen und gesehen, dass es zwischen 1910 und 2011 ganze 22 Verfilmungen gab.
Irgendwie also ein guter Stoff. Die Thematik wird nie wirklich alt. Und so empfand ich das auch. Ist und bleibt einfach gut. Könnte ich wieder lesen, wenn da nicht mein SUB wäre.
Kindheitsbuch: Die Höhlenkinder Tiertitelbuch: Der Pferdeflüsterer Zahl im Titel-Buch: Hausschatzkalender für die katholische Familie 1931 Grünes Cover Buch: Thorwald: Die Patienten Wollte-eigentlich-lesen-Buch: Keines
Heute: eine Biografie
Allen die sich ein wenig für klassische Kunst, Bildhauerei, Geschichte, Florenz, das Italien der Päpste und Intrigen interessieren, möchte ich diese Romanbiografie wirklich ans Herz legen. Irving Stone: Michelangelo.
Von Beginn an hat mich diese Geschichte gepackt. Leidenschaft und Besessenheit begleiten jeden Schritt in Michelangelos Lebensweg. Seine Erfahrungen mit den Werkstoffen, mit Marmor und Bronze, seine Begegnungen mit anderen Künstlern, seine Rivalität zu Leonardo.
Kunstgeschichte und Politik im 16. Jahrhundert, die Päpste und die Medici und ihre Intrigen – das ist das Umfeld, in dem Michelangelo seine Werke schafft.
Ich habe versucht, so viele wie möglich seiner Werke zu sehen. Und ich kann dieses Buch immer wieder lesen.
Man muss sprachlos vor der Pièta stehen, um zu sehen, wofür sich seine heimlichen, unter Bedrohung der Todesstrafe durchgeführten Obduktionen gelohnt haben. Neben dem Ausdruck zeigt er hier seine ungeheure technische Brillanz.
Natürlich gibt es Biografien, die an Michelangelo weit weniger emotional heran gehen. Aber ich finde, diese Romanbiografie fängt die Besessenheit eines Genies, „Gottes eigenem Kind“, am allerbesten ein.