Am Wolfsbach

Unsere kleinen Abenteuer finden jetzt immer morgens um 7.00 statt. Da hat jeder noch Lust zu laufen. Gestern an der Seeme, heute dürfen sich die Jungs die Füße im Wolfsbach kühlen.

Überall an den Bachrändern explodiert das Indische Springkraut, Schilf ragt hoch. Nach den zwei Unwettern atmet die Natur hier auf.

Werbung

Baden mit den Jungs – natürlich nicht ohne meine Füße

Gleich früh, bevor es entweder zu heiß wird oder die Gewitter uns wieder erwischen, fahren wir mit den Jungs an die Seeme gleich hinterm Schloßpark in Büdingen.

Dabei natürlich wieder meine Füße, die gleich mitten im Glücksklee landen.

Rostgemälde II

Dies ist definitiv eines meiner Lieblinge.

Es erinnert mich an die Skeleton Coast in Namibia. Meereswellen, Sandwellen, eine Wüste direkt am Meer und Schiffswracks. Hier surfen verrückte Sandsurfer die lange Sandwelle hinab, Erinnerungen an Herberts „Dunes“ und am Rande Trümmerteile von aufgelaufenen Schiffen, einfach verlassen, der Zeit, dem Vergehen überlassen. Kein Platz für Menschen.

Wie ein Blick von oben: Hitze, Trockenheit, Salzwasser, Skelette. Nur klägliche Reste von Menschenwerk.

In seiner ganzen Schönheit eine Mahnung.

Sonnenuntergang 10. Juli

Gestern kurz vor Sonnenuntergang, also kurz nach 21.00 Uhr blickte ich aus dem Fenster und dachte, ich hätte mich in der Jahreszeit geirrt. Der fettgrüne Wald gegenüber auf dem Hügel war völlig braun wie in tiefsten Herbst.

Die folgenden vier Bilder habe ich in den nächsten 10 Minuten vom Schlafzimmerfenster aus gemacht, sie sind nicht farbbearbeitet.

Bei wolkigem Himmel hatte die tiefstehende Sonne den Wald fast blutigrot getüncht. Am Himmel standen dunkle, violet rosa Wolken. Eine ungewöhnliche Lichtstimmung.

Cloud Walk

Verrücktes Wetter im Moment. Um 19.00 ist es schon fast dunkel, so dick sind die Wolkenberge am Himmel. Ein heftiger, böiger Wind fährt durch die Wiesen. Dabei ist es warm. Die Hunde hecheln schon nach der Hälfte der Strecke.

Wir laufen durch die Blühwiesen unterhalb der Ronneburg. Ein großer Teil der Wiesen ist fertig gemäht, die Ballen liegen noch. Störche, Reiher und Krähen suchen nach den Collateralschäden des Mähens.

Ich habe die Bilder mit Absicht nicht aufgehellt. So zeigen sie genau das Licht, durch das wir gelaufen sind. Unwirklich war es, träumerisch.

Waldlicht – eine doppelte Challenge

Ich bin gerne im Wald. Und meine Augen sehen sehr viel Schönes. Leider ist die Kamera nicht immer meiner Meinung.

Eine Herausforderung

Als Fotograf finde ich Wald schwierig. Wenn man drin ist. Mal abgesehen von dem typischen Waldbild „flirrendes Sonnenlicht wirft Strahlen durch die Bäume und trifft einen toll grün leuchtenden Farn“, das wir wohl alle im Portfolio haben, besitze ich nicht wirklich viele gute Bilder zu dem Thema.

Vor allem der harte Kontrast macht der Kamera und mir natürlich zu schaffen. Alles ist entweder über- oder unterbelichtet. Jetzt bin ich dazu übergegangen, manuell zu belichten. Da zeigt dann schon eher ein Bild, wie man es Kopf hat, aber nicht mehr, wie es tatsächlich aussah.

Tipps, Ideen und eure tollsten Waldbilder nehme ich gerne.

Wer also Lust hat: das ist so etwas wie eine Mini Waldbild Challenge.

Im Raps

Heute früh ging es in die bereits braun-gelben Rapsfelder, um vielleicht ein paar Schmetterlinge einzufangen. Leider hatten heftige Windböen fast alle Insekten gezwungen, in Deckung zu gehen.

Überall finden sich bunte Tupfen in den Feldern: Platterbse, Kornblumen, Mohn und Kamille.

Bei soviel Raps und dem Angebot an Blühendem waren die Rapsweißlinge natürlich fleißig unterwegs. Ihnen schien der Wind zu gefallen.

Auch ein Admiral gehörte zur Ausbeute. Das war es dann aber auch schon. Nur gut, dass wenigstens er dann noch kurz vorbei schaute.

Wild und schön II

Hier sind nun alle 12 Motive des Blühwiesenkalenders. Gibt es rechtzeitig für 2021. Blütenpracht fürs ganze Jahr.

Ich hatte wirklich das Glück, dass wir hier dieses Jahr sehr, sehr viele Blühstreifen und -wiesen haben. Es gibt eine konzertierte Aktion von Jägern, Landwirten und Gemeinden, um so viele Blühstreifen wie möglich zu realisieren.

Wild und schön

Auch nach dem Regen und bei grau verhangenem Himmel sind die tropfnassen Blühwiesen und Blühstreifen einfach hinreißend schön.

Während der Borretsch verblüht und die Mohnblüten mit den Wassermengen kämpfen, blühen die Kornblumen voll auf, Platterbsen schleichen sich dazwischen, mancherorts erheben sich riesige Dillstauden über die anderen Blüten, Glockenblume, Kamille und Lichtnelke wachsen in großen Flecken.

Und es grüßt zum Schluss: das Schaaaf. Irgendwas ist da mit der Dauerwelle schief gelaufen.

Landschaft ist Landwirtschaft

Das ist zumindest hier bei uns in der Wetterau so.

Auch wenn ich zugegebenerweise ganz fürchterlich norddeutsch bin, mit ganzem Herzen an Muscheln und Meer und der Duftmischung aus Fisch und Schiffsdiesel hänge, so muss ich doch eingestehen, dass der endlos weite Blick über abgesoffene Felder mit vier schrägen Bäumen und einem Windpark nicht mithalten kann mit der lieblichen Landschaft der Wetterau.

Diese Landschaft will gefallen

Hier will die Landschaft gefallen: Sanfte Täler, in denen sich die Dörfer mit ihrem alten Kirchtürmen ducken und von Burgen gekrönte Hügel, hinter denen golden die Sonne mit viel Drama untergeht.

Steigt man einen dieser Hügel hinauf, wird man belohnt mit dem Blick auf drei weitere freundlich geschwungene Täler und bewaldete Hänge und Hügel. Nur bei sehr, sehr gutem Licht kann man in weiter Ferne – wie ein unwirkliches Spielzeug – die Türme und Hochhäuser irgendeiner größeren Stadt erahnen. Dafür gibt es Nachts Milchstraße pur und in voller Pracht und die Sterne reichen hinab bis in die Tiefe der Täler.

Landschaft ist Landwirtschaft

Landschaft ist hier Land- und Forstwirtschaft. Hier werden Getreide, Mais, Raps, aber auch Sonnenblumen und Mohn angebaut. Ausgedehnte Wiesen, auf denen das Futterheu wächst, sind meist Landschafts- oder Naturschutzgebiet. Reiher, Störche und Gänse tummeln sich hier. Nirgendwo sonst kann man bis zu hundert Störche in einem engen Gebiet beobachten.

…………………………….

Schlafmohnfeld Staatsdomäne Marienborn

Eine schier unendlich scheinende Anzahl von kleineren Wiesen wird als Weidefläche für Kühe und vor allem Pferde genutzt. Ein Pferd pro Haushalt ist hier eine gar nicht so falsche Schätzung.

Die Wälder werden intensiv bewirtschaftet und gepflegt. Alle Rückewege sind genutzt, beeindruckende Mengen Holz werden gewonnen und nachgepflanzt.

Blühende Feldholzinsel

Schäfer ziehen mit ihren Herden von Ort zu Ort, um die Gemeindewiesen, aber auch privates Gelände abzugrasen. Landwirte im Nebenerwerb – ist hier Ehrensache irgendwie – imkern, züchten Ziegen, Gänse oder alte Rinderrassen, pflegen Streuobstwiesen. Zwischendurch immer wieder Felder der SOLAWIs. In diesen solidarischen Landwirtschaftsprojekten bauen viele einzelne Menschen gemeinsam ihr Gemüse an.

Hochsitze sprenkeln Wiesen und Waldränder. Kleine Angelteiche verstecken sich unter alten Weiden. Überall Feldholzinseln, Blühfelder und Blühstreifen und -ränder mit bienenfreundlicher Bepflanzung. Es summt und brummt.

Auf diesem Blührand tummeln sich Borretsch, Mohn, Kornblumen, Scharfgarbe und Knollen-Platterbse

Konfliktpotentiale zwischen Wirtschaft und Idylle

Natürlich gibt das schier endlose Konfliktpotential zwischen Jägern, Landwirten, Mountainbikern, Joggern, Hundespaziergängern und Reitern. Je nach Jahreszeit bringen Land- und Forstwirtschaft verschlammte Straßen, kaputt gefahrene Wanderwege, Staubwolken, die Dörfer bis zur Unkenntlichkeit überziehen und nächtlichen Lärm. Jäger und Hundefreunde geraten aneinander. Mountainbiker düsen durch die Baumfällarbeiten.

Aber dann mähen die Bauern doch wieder freundlicherweise die Wiesenwege für die Hundespaziergänger. Oder vielleicht doch nicht für die Spaziergänger? Und da gibt es den Milchautomaten am Hof, den frischen Ziegenkäse direkt von der Weide, Honig vom Nachbarn und Wildsalami aus dem Jägerlädchen.

Und jedes halbwegs gute Landschaftsfoto aus der Umgebung und vom Dorf darf sich der geschlossenen Likes aller Gruppenmitglieder der kleinen Facebook Dorfgruppe gewiss sein.

Wir kommen zurecht. Wir hier draußen. Mitten in der Landwirtschaft.

Riesen Gänseblümchen?

Magerwiesen Margeriten wachsen oft felderweise dort, wo eine Wiese neu eingesät wurde. Dann finden sich riesige Tepppiche voller weißer Margeriten- ein verblüffender Anblick.

Sie sind mehrjährig, die Wurzel überwintert. Aber in den nächsten Jahren muss sie sich die Wiese mit anderen Gräsern und Wildblumen teilen.

Spiele im Gras

grass1

Seit Tagen möchte ich Gräser fotografieren. Die Wiesen sind meterhoch voll von allen erdenklichen Sorten. Fuchsschwanzgras, Wiesenschwingel, Weidel- und Rispengräser, Trespen- und Strauchgräser.

So filigran, manche im Moment tief violett glänzend und immer in Bewegung. Genau. Da wären wir dann auch: die Gräser bewegen sich mit dem leisesten Windhauch. Sie wiegen sich auch schon mit einem Wind, der für uns nicht mal spürbar ist. Das macht einen guten Teil ihres Reizes aus.

Gestern habe ich aufgegeben, keine Chance mit dem Makro. Also habe ich angefangen zu spielen. Wenn sie denn nur unscharfe Bilder hergaben, dann eben richtig unscharf. Ich wählte eine längere Belichtung und fing an, vorsichtig mit der Kamera mitzugehen.

Wenn sie für mich nicht still halten wollten, dann gab ich ihnen eben noch einen Schups mit. Gräser im Wind …

grass2

 

 

grass4

 

grass6

 

grass7

 

grass8