Wir haben eine Jugend im Ruhrpott geteilt. Er war 10 Jahre jünger als ich und ist geblieben. Ich bin früh weggegangen und habe seine Ruhrpott- und Familengeschichten immer mit Wonne gelesen.
Er war liebevoll, komisch, humorvoll, mit viel Familiensinn und einem wundervollen Auge für die Besonderheiten der Region, in der er lebte.
Er hieß Peter. Durch Zufall bin ich beim Lesen alter Kommentare darauf aufmerksam geworden, dass ich lange nichts mehr von ihm gehört habe.
Seinen Blog „Gedankenwirrwar und Ruhrpott“ gibt es noch. Ihn gibt es nicht mehr.
Und ich muss weinen und hoffe für ihn, dass es eine sanfte Reise war.
Was ist das für ein merkwürdiges Netz, das diese Überall-möglich-Kommunikation hier schafft?
Blogger, die irgendwie zu einer Familie werden. Die oft eine Menge voneinander wissen – allerdings in strikten Auszügen – die der Autor selbst bestimmt.
Wir zeigen einander ein Bild, wie wir es von uns zeigen wollen. Wir bekräftigen uns selbst, indem wir Schönes zeigen, Positives, Lebens- und Liebenswertes. Die Tränen lassen wir weg, zumindest die meisten von uns. Tragödien kommen nur am Rande vor. Das ist ok.
Jeder Blogger , dem ich folge, hat in meinem Kopf sein ganz persönliches Avatar. Was er über sich sagen will – und wie es bei mir ankommt. Ich habe so viel Freude an dem, was ihr erfindet, seht, kreiert, betrachtet – aus ganz unterschiedlichen Gründen.
Ich habe Bilder von euch im Kopf, die vielleicht gar nicht viel mit euch zu tun haben. Ist das nicht toll? Das ist wie in einem Rollenspiel ohne Spielmeister. Aufregend. Überraschend.
Und jeder, der geht, hinterlässt eine kleine Leere.
Sich euch zu zeigen und euch anzuschauen, anzuhören und mit euch zu sprechen, bestimmt einen recht großen Teil meiner Zeit. Ich gehöre nicht zu denen, die sich gedrängt fühlen, ständig Artikel zu produzieren. Keine 30 Tage Challenges mehr für mich.
Aber mich Morgens mit einer Tasse Kaffee hinzusetzen und zu schauen, was meine Bloggerfamilie macht, ist eine Freude, die ich nicht missen möchte. Ganz sicher hätte ich euch nicht in der Kneipe um die Ecke kennen gelernt.
Dabei fällt mir auf: Wo steckt Heike?
PS: Wenn ich solche Sachen schreibe, warte ich normalerweise bis zum nächsten Morgen, bis ich sie veröffentliche. Dann noch mal drüber gucken, glätten oder ganz verwerfen …
Nein ich bin nicht betrunken – naja vielleicht ein wenig, der neue Chardonnay ist fein – die Luft ist die, die nach einem heißen Sommertag die freundliche fächelnde Kühle für abenteuerliche Träume bringt …
Hier auf dem Land kann man die ganze Milchstraße sehen und wenn man genau hinschaut – bis es einem vor den Augen flimmert – dann sieht man Sterne erlöschen und neu entstehen in einem Augenblick …