Die alte Kleinmarkthalle in Frankfurt wurde schon 1879 gebaut, um endlich der Flut von Bauern Herr zu werden, die in die Stadt kamen um am Weckmarkt, Kornmarkt oder in der Schirn ihre Waren zu verkaufen. Hygienische Überlegungen spielten dabei eine Rolle. Und die bessere Erreichbarkeit für die Bürger. Es wurde sogar extra eine Bahnlinie gebaut, die aus dem betuchten Westend direkt zur Halle führte, bekannt auch als die „Dienstmädchenlinie“.
Das alte Gebäude wurde völlig zerbombt und ab 1954 wieder aufgebaut. Eine Schönheit ist das nicht geworden. Aber ein Bummel in der Kleinmarkthalle ist einfach ein Erlebnis und eigentlich ein Muss alle paar Wochen.
Über 60 Händler bieten frische Lebensmittel an. Hier gibt es wirklich alles. Und natürlich lässt man sich in totaler Enge an einem der kleinen Tischchen einen Imbiss servieren. Frisches italienisches Brot mit Schinken und Salami? Frische Pasta? Sushi? Feinen Espresso und gefüllte Datteln? Tapas? Grüne Soße?
Natürlich ist es das, was man landläufig eine „Apotheke“ nennt. Eigentlich darf man hier nicht einkaufen. Nicht mit Blick auf die Preise. Und doch kommt man immerzu mit prall gefüllten Tüten wieder heraus. Das Angebot ist einfach unwiderstehlich.
Auch in diesen Zeiten hat die Kleinmarkthalle einige Stunden am Tag geöffnet. Mit dem beschaulichen Bummeln ist es zurzeit leider vorbei. Um so mehr freue ich mich darauf. Der erste Besuch wird sicher ein kleines Fest!